Hier finden sich Projekte an welchen weinfanatic und Chevaliers des Vins aktiv tätig waren oder immer noch sind.
Vater oder Mutter werden, ist grossartig. Ein Gefühl, dass nicht übertroffen werden kann. Einer «Wein-Idee» Pate zu stehen, hat emotional gesehen einen ähnlichen – sagen wir «verwandten» – Effekt. Ich hatte kürzlich das Vergnügen im grossen Prozess der «Weinwerdung» einen kleinen Teil des Weges [nach Chardonnela!?] mitzugehen. Eben: Irgendwie «Weingötti» zu sein.
Ein leidenschaftlicher Geniesser und Winzer möchte sich gern seinen Traum vom eigenen «guten» Chardonnay erfüllen. Dazu suchte er sich aus seinem reich bewaffneten Keller ein paar Burgunder und sonstige ordentliche Beispiele zusammen. Danach liess er uns in erster Linie einfach gute Wein verkosten. In zweiter Linie ging es ihm darum das «Verpackungsmaterial» der Traubensorte und des Terroirs zu verstehen. In welcher Form sich der Winzer quasi als «Ausstattungskünstler» betätigt hatte.
Die Fragen
Wie ist die Aromatik in der Nase? Ist die Röstung primär? Wirkt der Wein reduktiv? Ist er auf der «vegetablen» Spur? Ein paar Minuten später folgte dann der zweite Riecheindruck: Hat sich die Aromatik unwesentlich oder stark verändert? Ist der Wein stabil? Wie ist sein mögliches Alter? Gab es Unterschiede bei den Lesezeitpunkten? Wurde neues oder gebrauchtes Holz verwendet? Wo könnte der Wein her sein?
Beim ersten Schluck versuchten wir «Tricks» oder Fehler zu demaskieren. Ist da etwa noch deutliche Restsüsse wahrnehmbar? Wurde mit Botrytis gearbeitet bzw. in Kauf genommen? Wurde durch späte Lese oder Grünschnitt konzentriert? Stammt die Frische von der frühen Lese oder wurde aufgesäuert? In welchem Zustand ist der Kork?
Wie interagiert dieser mit den Tanninen? Lässt er den Wein rascher altern oder zerstört das Korkmaterial den Tropfen frühzeitig?
Die Antworten
Das Resultat dieser hübschen Verkostungsrunde war, dass wir zwei Gruppen von Chardonnays bilden konnten. In der einen zusammengefasst, fanden sich Weine mit viel Frische, Feuer, Mineralität, Teeigkeit und wenig Uniformität. Dadurch wirkten die Preziosen von Sabine Steiner (Bielersee) und Friedrich Becker (Südpfalz) ungemein spannend. In der anderen Gruppe fand sich der Burgunder Meursault-Perrieres von Jacques Prieur und der Gantenbein. Diese zeichnete Volumen, schöne Röstaromatik und ein spürbarer Holzeinsatz.
Die Erkenntnis
Was dabei ebenfalls herauskam, war, dass der eine oder andere unter uns demütig anerkennen musste, dass er/sie – trotz viel Wissen – immer noch nichts bis wenig wusste. Doch, ist das nicht eben genau der «Mindset», den es braucht, um Grosses zu erschaffen oder zu entdecken? Oft wenn man nicht weiss, was einen erwartet, werden die Weichen neu gestellt und unbekannte Wege beschritten. Dies ist – denke ich – bei diesem Projekt nicht minder der Fall. In ein oder zwei Jahren wird daraus ein Weisswein entstehen, der uns wohl in Staunen versetzen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Zufrieden werden wir uns zurücklehnen und darüber sinnieren, was bei diesem Wein der Kern und was das «Verpackungsmaterial» ist. So wird der Zyklus dann von vorne beginnen. Wir bleiben dran...
PS: Von mir wurde der Becker «Mineral» [2013] aus
ebendieser Traubensorte beigesteuert. Ich dachte mir: «Wenn jemand in der Schweiz das nachahmen kann, dann
fall ich um!» Wir sind
gespannt...
F I N A L L Y
*Fathers...
*Let's say at least "Godfathers"...
*1st own vintage "Chevaliers des Vins"...
*Somehow "1er Cru"... ;-)
*Traubensorte: Merlot
*Herkunft: Schweiz, Graubünden
*Ausbau: 18 Monate Barrique (amerikanisch)
*Alkohol: 13.5 Vol.
*Abfülldatum: 21. Juni 2016
> bei netten Anfragen geben wir was ab
Preis: CHF 35.- pro 75cl Flasche
Bestellung über: info@weinfanatic.ch
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